Weil ich jetzt
14 Tage mit Claus auf Hiddensee (Insel in der Ostsee für Ortsfremde) Urlaub gemacht habe,
kommt dieser angefangene Rundbrief etwas spät.
Wir sind uns alle einig: Als erster Versuch
war dieses Familientreffen sehr erfolgreich.
Ich danke meiner hiesigen Familie für die
Unterstützung unterschiedlicher Art und allen Auswärtigen, daß sie bei aller Skepsis
die lange Reise doch gewagt haben und die auch anstrengenden Tage in Klausur durchgehalten
und mitgestaltet haben.
Es war ein Wagnis, das gelungen ist. Sicher
ist es schön, stolz aber abstrakt auf etwa 600 Verwandte verweisen zu können. Aber es
ist etwas ganz anderes 41 in Natura zu erleben, einige schon bekannte und die vielen
neuen, die jetzt ein Gesicht haben und von denen man jetzt auch etwas mehr weiß. Es sind
neue persönliche Verbindungen entstanden. Und es gab noch mehrere kleinere Nachtreffen,
wir konnten uns halt nicht trennen.
Mir ist vorher nie so bewußt gewesen, aber
es sollte uns bewußt sein mit allen Implikationen, daß eine große lebende jüdische
Familie aus Europa etwas Unikales ist. War es Marco, der davon sprach?
Ein sicheres Zeichen für das Gelungensein:
der nächste Treff ist schon verabredet! Tragt in Eure Kalender ein:
März/April 2000 - 2nd Steinitz Family
reunion in Israel
Inzwischen habe ich von Rivka und Banini per
email suggestions bekommen, wie ein Archiv aufzubauen ist (Achtung, vireninfiziert!), nur
- und das ist meine einzige Enttäuschung: die Schubladen für unser Familienarchiv sind
ziemlich leer geblieben. Vielleicht seid Ihr jetzt mehr motiviert, sie mit div. Kopien zu
füllen oder wir finden eine alternative Form.
Die nächsten Schritte, die ich mit den
verschiedenen Verwandten besprochen habe:
Fotos sollten wie alle Originale natürlich
bei den Familienzweigen bleiben. Wer die Bedingungen hat, sollte eine Auswahl scannen
und auf eine CD speichern. Genauere Infos werden von Jan, Rivka, Erika kommen.
Für Kopien von Briefen und Dokumenten bin
ich dankbar. Einfacher und realistischer aber wird sein: Ein Inventar dessen
aufzustellen und mir zu schicken, was jeder zu Hause hat. Es muß nicht jeder Brief
einzeln aufgeführt werden. Vielleicht kann Rivka auch hierzu uns Vorschläge machen bzw.
ein Muster aufstellen.
Sehr wünschenswert: Jeder Teilnehmer/jede
Teilnehmerin (!) oder besser, wem das Herz voll ist, macht einen kleinen kommentierenden
Beitrag zum Treffen (keine Elogen).
Wir beginnen jetzt mit der Geschichte
des eigenen Familienzweiges, soweit zurück, wie es geht. Bitte nehmt es ernst.
Die Familienmitglieder, die diesmal nicht
dabei waren, sind einbezogen und kommen hoffentlich zum nächsten Treffen. Es lohnt sich.
Angebote:
Claus (mein Mann, zum Unterschied zu Klaus,
mein Bruder) hat seine Fotos entwickelt und Dani und Katja haben ihre Bestellungen schon
bekommen, Erika kriegt noch.
Moni hat uns ihren Film gezeigt. Wir wollen
ihn auf Video mehrmals kopieren. Jannu und Stephan bekommen auf jeden Fall eins. Ihr
könnt auch bestellen.
Fragen:
Es soll vor Jahren ein Steinitz-Treffen in
Israel gegeben haben. Was wißt Ihr davon? Es soll auch ein Tonband davon existieren.
Bitte an Ruthi: Kannst Du das übersetzen und mir schicken, falls Ihr es aufspürt?
Ulla meint, in den 20-er Jahren gab es ein
Familientreffen in Deutschland. Wer weiß davon etwas?
Kleine Vorbereitung zu unserem nächsten
Treff
Hat sich ein israelisches
Vorbereitungskommitee konstituiert, Rivka? An wen können wir unsere Ideen und Vorschläge
schicken?
Das nächste mal werden wir sicher an die 100
Personen sein, meinte jemand. Great aber schwierig. Mit 41 konnten wir einander gerade
noch im großen Kreis verstehen, ohne Grüppchen zu bilden.
Mein Vorschlag: Neben Plenarveranstaltungen
kleine Gruppen nebeneinander mit unterschiedlichen Themen, nicht jeder interessiert sich
für alles und wir können auswählen. Halt wie auf Kongressen, nur nicht so
arbeitsintensiv und hoffentlich so locker wie diesmal.
2 Vorschläge für Arbeitsgruppen:
Readers digest von unseren Jobs, die
Essenz in 15 Minuten. Wer glaubt, an etwas von allgemeinem Interesse zu arbeiten, kann ein
Angebot machen. Mein Angebot ist: Sprache als universelle menschliche Eigenschaft -
Chomsky and his fan club.
Die Angeheirateten (in the broader sense)
haben das Wort: Familiengeschichten anderer Zweige. Ich denke an Marco (Katja, versuch mal
das Video von Marcos Inteview im Television über die Zeit des Faschismus in Italien zu
bekommen), Mina, Erik, Anja/Lennart und viele andere.
Ich umarme euch alle,
Reni
Berlin, 08/09/98 |